Historisches

1703 – 1764

Der erste bekannte „Schlepenpohler Ehlis“ hieß Johann Frantz Iles, er lebte auf Birgden (später Baisiepen) und schmiedete sogenannte „Schüffges“ und „Knipges“.

23.3.1846

Josua Pickardt erbaute einen Schleifkotten auf seiner Wiese zwischen Preyersmühle und dem Schlepenpohler Hammer.

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Um 1850

In einer Fabrikenliste ist „Pickardt’s Kotten“ mit drei Steinen eingetragen.

8.3.1864

Josua Pickardt hatte vor, einen weiteren Schleifkotten errichten, ohne die vorhandene Wasserkraftanlage zu verändern. Und es sollte ein Dampfkessel für eine 10 PS starke Dampfmaschine eingebaut werden.

März – Juni 1864

Peter Ehlis von der Heintjesmühler Fabrik protestierte gegen Pickardts neue Anlage. Es dauerte bis Juni, bis die Behörden gemerkt haben, daß es gar keinen Streitgrund gab. Pickardt bekam am 19. Juni 1864 die Genehmigung.

1869

Ein „TÜV–Beamter“ prüfte den Dampfkessel von Betreiber Josua Pickardt.

1878

Wieder untersuchte ein „TÜV–Beamter“ den Dampfkessel von 1864 – die Betreiber hießen diesmal Falkenrath & Corts.

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1895

In einer Fabrikenliste ist „Falkenrath, Gottlieb – Feilenfabrik und Schleiferei mit Dampf– und Wasserbetrieb“ eingetragen.

1897 - 1900

Ernst Ehlis übernahm die Falkenrath’sche Werkzeugfabrik und arbeitete weiter in ihr. Als Hauptstandbein konzentrierte er sich auf die Feilen– und Raspenproduktion.

Die Belegschaft der Feilenfabrik Ehlis anno 1895 – 1896:

1898 – 1900

Neue Gebäude aus Ziegelstein ersetzten nach und nach den „Pickardt’s Kotten“.

Als Energiespeicher für wasserarme Zeiten ließ Ehlis den Stauteich vergrößern. (Nutzbare Wassermenge rund 12000 m³). Den Antrieb der Maschinen übernahm eine vom Eschbach gespeiste Wasserturbine der Osnabrücker Firma Carl Brockmann. (Francisturbine mit stehender Welle – 44 PS).

Um diese Zeit entstand das Fachwerkhaus am Eingang der Fabrik – Schlepenpohl Nr. 8 und die Fabrikantenvilla Schlepenpohl Nr. 9 – am Berghang nach Remscheid.

Um 1910

Das letzte Fachwerkhaus aus der Kottenzeit wich weiteren Ziegelbauten. Die Feilenfabrik erhielt im Großen und Ganzen ihr heutiges Gesicht.

1914 – 1918

Der erste Weltkrieg vermeldete einen starken Geschäftrückgang. Als Walter Ehlis (1884 – 1951) aus dem Krieg zurückkam, übernahm er den väterlichen Betrieb.

1923

Walter modernisierte trotz Weltwirtschaftkrise die Firma weiter und forcierte die Feilenherstellung. Er ließ eine neue Wasserturbine (heute noch vorhanden) einbauen, mit der er elektrischen Strom erzeugen konnte. 

Er kaufte viele Feilenhaumaschinen mit elektrischem Antrieb. Von der neuen Energiequelle profitierte nicht nur die Fabrik, sondern auch die umliegenden Häuser.

Ein (Diesel)Ölmotor der Fa. Deutz sicherte die Energieversorgung bei Niedrigwasser.

Vor 1945

Bomben sollten die Feilenfabrik treffen, aber nur eine explodierte im Stauteich.

1951

Nach dem Tode von Walter Ehlis übernahmen seine Witwe Hanna und Tochter Irmgard die Firmenleitung.

2002

Bisamratten durchwühlten den Teichdamm. Deshalb verfügte die Stadt Remscheid die Entleerung des Gewässers. Damit hörte seit über 150 Jahren die industrielle Wassernutzung des Eschbaches an diesem Standort auf.

Bis 2014

Der letzte Ehlis hieß Horst (1932 – 2015) und trat nach seiner Ausbildung 1953 in den Betrieb. Er leitete die Feilenfabrik bis zu ihrer Schließung.

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1997 bis 2005

Der Degen–Schmied Eberhard Paffenhoff aus Remscheid mietete Räume in der alten Fabrik und stellte Schmuckwaffen her.

Sept. 2015

Die alte Feilenfabrik wurde für die Hollywood-Produktion „Jeder stirbt für sich allein“ als Kulisse benutzt. Später war die „Feile“ noch in weiteren Serien und Filmen zu sehen. 

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Sept. 2015

Um das Industriedenkmal zu erhalten, hat sich ein Förderverein gegründet. Außerdem will der neue Eigentümer die Feilenfabrik als Museum, Begegnungsstätte und Raum für Künstlerateliers zu neuem Leben erwecken.

© Robert Schmidt & Peter Dominick